JHV 2018 des VfL Bückeburg mit Bericht des Präsidenten

17 Sep 2018 - 09:50

Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung des VfL Bückeburg im Sportheim konnte neben zahlreichen Ehrungen festgestellt werden, daß der VfL ein "solides Geschäftsjahr 2017" hinter sich gebracht hatte, so wie es Schatzmeister Heiner Rösener bezeichnete. Ein Überschuß von 12684,-€ konnte erwirtschaftet werden. Das der VfL sich für die Zukunft gut aufgestellt sieht, kann dem Bericht des Präsidenten Martin Brandt entnommen werden, den wir hier in voller Länge veröffentlichen u. der zeigt wie der VfL sich auf die gesellschaftliche Veränderung einstellt, bzw. schon eingestellt hat:

"Bericht des Präsidenten des VfL Bückeburg auf der Jahreshauptversammlung 2018
Liebe Anwesende,in meinem Bericht möchte ich auf die wesentlichen Ereignisse seit unserer letzten JHV eingehen und diese aus Sicht des Präsidiums bewerten.
Wie man an der engen zeitlichen Folge und den Inhalten der Versammlungen sehen kann, waren wir in den letzten Monaten intensiv mit internen Maßnahmen zur Umsetzung regulatorischer Vorgaben beschäftigt.
So erfreuliche Dinge wie die Anforderungen der DSGVO und andere regulatorischen Vorgaben sind es, die mittlerweile einen großen Anteil der Zeit einnehmen, die die ehrenamtlich tätigen Vereinsvorstände für die Arbeit in ihren Vereinen investieren können. Dies erschwert die Entwicklung der Vereine; kleinere Vereine sind hiervon sicherlich überproportional betroffen.

Ein zentraler Punkt unserer originären Vereinsarbeit, dem wir seit Jahren große Bedeutung beimessen, ist die Förderung gemeinschaftlicher Aktivitäten.
Hierunter verstehen wir alle Projekte und Vorhaben, die über die Grenzen unserer Abteilungen hinausgehen. Wir sind  bestrebt, immer wieder neue Akzente zu setzen, um die Vielfalt des Angebots unseres Vereins allen Außenstehenden näher zu bringen, als auch nach innen eine stärkere Vernetzung der Mitglieder unterschiedlicher Abteilungen und Sportarten zu fördern und damit das Zusammengehörigkeitsgefühl in einem großen Mehrspartenverein zu stärken.

Der zweite wichtige Punkt ist die Betonung der sozialen Kompetenz eines Sportvereins. Neben der Organisation eines breiten Sportangebotes ist die Arbeit eines Vereins eben auch von hohem gesellschaftlichen Wert und Nutzen.
Eines der besten Beispiele hierfür ist die „Freizeitliga“, die wir im Fußballbereich etabliert haben. Mehrmals in der Woche trainieren hier Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Flüchtlingsfamilien unter der fachkundigen Anleitung ehrenamtlicher Trainer. Und beim gemeinsamen Fußballspiel verschwinden ganz schnell ethnische, kulturelle oder sprachliche Barrieren und es zeigt sich die gewaltige integrative Kraft des Sports in einer Gemeinschaft.
Wir geben den Teilnehmern nicht nur eine sinnvolle Beschäftigung, wir tun mit unserer Arbeit auch viel für ein besseres gegenseitiges Verständnis und einen freundschaftlichen Umgang miteinander. Das was hier auf ehrenamtlicher Basis geleistet wird, können teure Sozialprojekte oftmals nur sehr bedingt leisten.

Der gesellschaftliche Nutzen dieser Arbeit lässt sich nur schwer quantifizie-ren, ist aus meiner Sicht aber unverzichtbar, um die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern!
Für unsere Mitglieder wollen wir jeden Tag aufs Neue deutlich machen, wie groß der Mehrwert für den Einzelnen ist, wenn er seinen Sport in der Gemeinschaft ausübt.  Insbesondere bei Erwachsenen hat sich die individualisierte Ausübung von Sport etabliert, was gesellschaftliche Trends nachzeichnet, was aber immer öfter den zeitlichen Anforderungen des heutigen Berufslebens Rechnung trägt.
Wir alle sind der festen Überzeugung, dass Sport in der Gruppe erheblich mehr Spaß macht, die Regelmäßigkeit und die Intensität der Sportausübung fördert und insbesondere dadurch sinnvoll ist, dass es einem soziale Kontakte verschafft und somit weit über die reine sportliche Aktivität hinaus wirkt.

Diese soziale Komponente ist insbesondere für Kinder und Jugendliche von immenser Bedeutung. Es gibt zahllose Studien die belegen, dass sich Kinder und Jugendliche nicht ausreichend bewegen und dass es ihnen an sozialen Kontakten mangelt. Genau hier setzen Sportvereine mit ihren vielfältigen Aktivitäten an. Wir geben Kindern nicht nur Spaß und Freude an der Aus-übung Ihres Sportes, wir verschaffen Kindern wertvolle Gemeinschaftserlebnisse und vermitteln ihnen ein positives Sozialverhalten. Hierin sehen wir unsere Aufgabe und hier schaffen wir einen hohen Wert für unsere Gesellschaft!
Gerade und insbesondere in Zeiten, wo Kinder lieber ihre Freizeit vor dem PC, dem Fernseher oder der Spielekonsole verbringen, holen wir sie ab, verschaffen ihnen Bewegung, soziale Kontakte und gemeinschaftliche Erlebnisse. Früher ging das auch außerhalb der Vereine. Da war bspw. der nicht or-ganisierte Sport im Fußball erheblich größer als der im Verein organisierte. In der heutigen Zeit kann man feststellen, dass es den  nicht organisierten Sport außerhalb der Vereine schlicht und ergreifend nicht mehr gibt!
Dies unterstreicht nochmals die enorme Bedeutung von Sportvereinen, die in diesem gesellschaftlichen Umfeld tendenziell weiter zunimmt.
Insofern freut es mich in meiner Bewertung feststellen zu können, dass wir im VfL ein so reichhaltiges Sportangebot, gepaart mit etlichen außersportlichen Aktivitäten anbieten können.
Zu nennen wären hier so wichtige Veranstaltungen wie:
•    Schlossparklauf
•    Bergbad-Pokalschwimmfest
•    Werner-Heinke-Cup
beispielhaft zu nennen.

Es gibt auch zahllose Beispiele für außergewöhnliche sportliche Erfolge im VfL.
Neben anderen ist hier die bemerkenswerte Leistung von Merle Homeier beispielhaft herauszuheben, die es geschafft hat, sich in der Altersklasse U 20 den Deutschen Vizemeistertitel (6,30 m) zu sichern und anschließend vom Bundestrainer für den DLV-Kader der U 20 WM nominiert worden ist. Eine Leistung, über die wir uns alle sehr gefreut haben!
Wendet man den Blick auf das große Ganze und die Herausforderungen der nächsten  Jahre, konkretisieren sich unsere seit einiger Zeit an dieser Stelle geäußerten Befürchtungen mehr und mehr.
Vereine stehen vor riesigen Herausforderungen und einem strukturellen Wandel ihres Umfeldes, den viele voraussichtlich nicht überstehen werden.
Wir als Präsidium sind mit Blick auf unseren Verein und seine Strukturen der festen Überzeugung, dass nur ein großer, intakter, leistungsfähiger und effizient durchorganisierter Mehrspartenverein die Chance hat, die anstehenden strukturellen Veränderungen zu überstehen und zukunftsfähig zu bleiben.
Dies müssen wir unseren Mitgliedern immer wieder vor Augen führen.
Durch unsere Struktur und Größe haben wir enorme Vorteile, die kleinere Einspartenvereine in dieser Form nicht haben, die aber zunehmend überlebensnotwendig für werden.
Diese Zusammenhänge, sowie die großen, übergeordneten Fragen, die uns im abgelaufenen Jahr sehr beschäftigt haben, diskutieren wir auch laufend mit den Vorständen der anderen Vereine hier in Bückeburg.

Die meisten Vereine haben verstanden, welche gewaltigen Herausforderungen auf sie zukommen:
•    der demografische Wandel und ein verändertes Freizeitverhalten führen zu weiter rückläufigen Mitgliederzahlen,
•    der Wunsch nach neuen Sportarten z.L. des klassischen Angebotes verändert die Strukturen der Vereine,
•    ehemals ehrenamtlich organisierte Tätigkeiten müssen mittlerweile bezahlt werden,
•    ehemals von der Kommune übernommene Tätigkeiten wurden auf die Vereine verlagert und müssen von diesen geleistet bzw. bezahlt werden
•    zunehmende Regulatorik

Dies fordert die Vereine in ihrer Organisationskraft, insbesondere aber in ihren finanziellen Möglichkeiten.
Hieran wird deutlich, dass  gravierende Veränderungsprozesse auf die Vereine zukommen und sich somit auch die Anforderungen an die Führung eines Vereins nachhaltig gewandelt haben und auch weiter wandeln werden.

In der heutigen Zeit muss man einen Verein nicht nur
•    effizient organisieren,
•    nachhaltig durchfinanzieren,
•    und an einem modernen und zeitgemäßen Image arbeiten,
•    man muss auch bemüht sein, permanent an einer Steige-rung der Attraktivität des sportlichen Angebotes zu arbeiten,
•    und man muss es nachhaltig schaffen, ehrenamtliche Mitarbeit im Vereinssport und der Vereinsorganisation zu gewinnen wenn man diesen Strukturwandel überstehen will.

Und die meisten Vereine haben auch realisiert, dass sie diese Herausforderungen alleine vermutlich nicht werden bewältigen können.
Insofern ist die Konsequenz hieraus, dass die örtlichen Vereine näher anei-nander heranrücken müssen, um gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen.

Hierzu zählen:
•    Schaffung von vereinsübergreifenden Kooperationen,
•    gemeinsame, effizientere Nutzung von Sportstätten,
•    Verzahnung des sportlichen Angebotes,
•    gemeinsames, selbstbewusstes Auftreten gegenüber Politik und Verwaltung,
um nur einige Punkte beispielhaft zu nennen.

Obwohl die Herausforderungen der Zeit groß sind, haben wir im Verein eini-ges auf den Weg gebracht. Einige Beispiele aus der jüngsten Zeit sind:
•    die personelle Neuaufstellung der Fußballabteilung mit vielen neuen Köpfen und tollen Ideen
•    die erstmalige Einstellung eines FSJ’lers
•    die grundlegende Überarbeitung von Satzungen und Strukturen
•    vereinsüberreifende Kooperationen (Netzwerk Kinderturnen, intensivere Zusammenarbeit der Vereine über das Sportforum als Beispiele)

Dies sind Entwicklungen die zeigen, dass es bei uns weiter vorangeht und dass wir ein solides Fundament haben, auf dem wir gezielt weitere Dinge aufbauen.

Für uns als VfL ist wichtig:
Wir müssen uns als großer Mehrspartenverein verstehen und auch als solcher zusammenhalten.
Dieser Zusammenhalt ist unglaublich wichtig und wird zunehmend notwen-diger sein, um die Existenz des Vereins zu sichern.
Wir haben bereits in der Vergangenheit viele Anstrengungen unternommen, um unser Angebot stärker zu verzahnen,  abteilungsübergreifende Kooperationen zu fördern und dies auch nach außen entsprechend darzustellen.
Diese Darstellung des Vereins über die Grenzen einzelner Abteilun-gen/Sportarten hinaus setzt aber auch ein Umdenken in den Köpfen mancher ÜL/AV voraus.

Wir müssen uns und unseren Mitgliedern immer wieder klar machen:
•    nur der VfL als Ganzes ist zukunftsfähig.
•    nur der VfL in seiner Gesamtheit ist stark genug, sich den Herausforderungen, die vor uns liegen, erfolgreich zu stellen.
Wir müssen alle begreifen und vermitteln, welchen Mehrwert es hat, in der starken Gemeinschaft eines großen Mehrspartenvereins organisiert zu sein.
Wir müssen erkennen, dass wir voneinander profitieren, wenn wir uns gegenseitig unterstützen.
Wir müssen realisieren, dass wir die Zukunft nur gemeinsam erfolgreich und selbstbewusst gestalten können.

Deshalb kommt den abteilungsübergreifenden Aktivitäten zukünftig eine noch stärkere Bedeutung zu. Neben den eben schon aufgeführten Punkten
•    Koordination der sportlichen Aktivitäten/des sportlichen Angebotes und
•    übergreifende Aktivitäten zur Stärkung der „Marke VfL“
•    gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit zur Gewinnung neuer Mitglieder/Sponsoren,
•    gemeinschaftliche Koordination der Vereinsadministration,
•    und eine effizientere Nutzung der Sportstätten.

Trotz all dieser Umwälzungen, die vor uns liegen, sollten wir selbstbewusst sein und nach vorne schauen.
Wir haben es selber in der Hand unsere Zukunft zu gestalten.
Wir sind der größte und wichtigste Ansprechpartner in Sachen Sport in Bückeburg
Und wir sind auch zahlenmäßig einer der größten Vereine in Schaumburg.
Wir sind ein wichtiger Faktor im gesellschaftlichen Leben unserer Heimatstadt.
Und unser Verein hat nicht nur regional ein ausgesprochen positives Image.
Es gibt zahllose Beispiele für herausragende sportliche Leistungen oder ein bemerkenswertes soziales Engagement in unserem Verein.
Insofern ist der Name „VfL Bückeburg“ vermutlich die bekannteste Sportmarke in Schaumburg. Darauf können wir sehr stolz sein.

Im Namen des Präsidiums möchte ich an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und all denjenigen Personen danken, die an dieser Entwicklung des VfL Bückeburg zu einem großen, attraktiven und zukunftsfähigen Verein beteiligt waren und sich auch zukünftig für unsere Sache engagieren wollen.
Und ich kann allen Mitgliedern versichern: Wir schauen mit Freude und Optimismus in die Zukunft.

Ich bedanke mich bei
•    allen Kollegen des Präsidiums und
•    bei den Abteilungsvorsitzenden für die aktive und kollegiale Zusammenarbeit,
•    den sonstigen ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement,
•    unseren Sponsoren und Förderern, ohne die ein Breitensportangebot wie das Unsere auf diesem Niveau heute nicht mehr möglich wäre, sowie
•    der Presse für ihre umfangreiche und objektive Berichterstattung über unseren Verein.

Liebe Anwesende,wenn man einmal Bilanz zieht und die Entwicklung, wie auch die aktuelle Aufstellung unseres Vereins in seinem Umfeld betrachtet und bewertet, so kann man feststellen, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben und auch mit über hundert Jahren gesund und vital dastehen.
Wir haben uns frühzeitig und vorausschauend auf die Veränderungen unseres Umfeldes eingestellt und deswegen muss uns auch vor der Zukunft nicht bange sein, obwohl gewaltige Herausforderungen auf uns warten.
Wir haben einen tollen Verein mit einem ausgesprochen vielfältigen Sportangebot, wir haben solide Finanzen, wir haben ein intaktes und harmonisches Umfeld und wir haben eine ausgesprochen herzliche und geradezu familiäre Atmosphäre.
Wir alle haben gemeinsam viel erreicht und ich bin sehr stolz, Präsident dieses großartigen Vereins zu sein!
Vielen Dank für Ihr/Euer Kommen und vielen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit.

Bückeburg, den 11. September 2018
Martin Brandt (Präsident des VfL Bückeburg e.V.)"

News

Ehrenvorsitzender des VfL Bückeburg Siegfried Klein verstorben

Siegfried KleinDer VfL Bückeburg trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Siegfried Klein, der im Alter von 91 Jahren verstorben ist.

Siegfried Klein war seit 1954 Mitglied des VfL Bückeburg. In den langen Jahren seiner Mitgliedschaft hat er sich neben der Ausübung des Sports stets auch in besonderem Maße für die Ziele des VfL Bückeburg und die Gemeinschaft aller Vereinsmitglieder eingesetzt. So hat er bereits früh Verantwortung übernommen und über viele Jahre in verschiedenen Funktionen Verantwortung im Verein übernommen. Als Vorsitzender führte er den Verein 23 Jahre lang von 1979 bis 2002. Im Anschluss hieran wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.